Wie soll unsere Welt in Zukunft aussehen? Das ist eine der Fragen, die ich mir häufig stelle. Und ich habe einen Traum: ich möchte einmal in einer Welt leben, in der alle Menschen die gleichen Chancen haben, sich zu entwickeln. Einer Welt, in der jeder Mensch Zugang zu ausreichend Nahrung, sauberem Trinkwasser und Energie hat. Einer Welt, in der jeder die Bildung genießen kann, die für ihn selbst wichtig und für ein friedliches Miteinander erforderlich ist. In dieser Welt teilen alle Menschen Werte und Ideale, die nicht an materielle Güter gebunden sind. In dieser Welt gibt es keine Kriege, weil niemand bereit ist, sie zu führen.
Doch bis jetzt ist das nur ein Traum. Meine persönliche Vorstellung davon, wie ein nachhaltiges Zusammenleben aller Menschen aussehen sollte. Und ich frage mich: sind es nicht wir, die Bevölkerung der Industrienationen, die wir ausreichend ernährt und gebildet sind, die verhindern, dass dieser Traum in Erfüllung geht und alle Menschen chancengleich sind? Sind es nicht wir, die davon profitieren, dass EIN Fünftel aller Menschen auf dieser Erde VIER Fünftel aller Ressourcen für sich beanspruchen? Sind es nicht wir, die davon profitieren, dass die durch uns eingeleiteten klimatischen Veränderungen nicht unsere Nation, sondern oftmals die ärmsten Regionen der Erde treffen, die ohnehin schon benachteiligt sind? Und sind es nicht auch wir, die davon profitieren, dass Produkte in anderen Ländern unter menschenunwürdigen Verhältnissen produziert werden, um uns ein billiges Leben im Luxus zu ermöglichen?
Nein, so einfach ist es nicht. Niemand von uns würde bewusst mehrmals jeden Tag Fleisch essen in dem Wissen, dass für dessen Herstellung so viel Getreide benötigt wird, dass andere Menschen sich dadurch nicht Mal mehr Brot zu essen leisten können. Niemand von uns würde gedankenlos Strom und Öl verbrauchen, wenn er wüsste, dass die damit verbundenen Schadstoffemissionen dazu beitragen, dass bisher bewohnbare Regionen der Erde unbewohnbar werden und anderen Menschen damit die Lebensgrundlage entzogen wird. Niemand von uns würde bewusst ein Produkt erwerben in dem Wissen, dass in einem anderen Erdteil für die Produktion jenes Produkts Menschen ausgebeutet wurden, womöglich sogar Kinder zu Schaden kamen. Man kann uns nicht persönlich für all diese Ungerechtigkeiten verantwortlich machen! Und doch tragen wir gemeinsam durch unser Verhalten als Bürger und Konsumenten maßgeblich zu eben diesen Ungerechtigkeiten bei.
Was also ist nötig, um obigen Traum wahr werden zu lassen? Als erstes wäre es offensichtlich notwendig, dass wir uns jeden Tag und jede Stunde unseres Lebens ins Bewusstsein rufen, was für ein Glück wir haben, in diesem Teil der Erde zu leben - ein Glück, von dem die große Mehrheit unserer Mit-Erdenbewohner nur träumen kann. Als nächstes müssten wir uns klar darüber werden, dass jede Handlung, mag sie in unserem Alltag noch so unscheinbar sein, von größter Bedeutung ist, wenn sie von sieben Milliarden Menschen gleichzeitig ausgeführt wird. Schließlich müssten wir uns noch daran erinnern, dass sich Menschen gerne von anderen Menschen beeinflussen lassen, und Dinge tun, die andere, also wir selbst, auch tun. Nun wird klar, wie der Traum in greifbare Nähe rücken könnte.
Nämlich indem jeder einzelne versucht, das zu tun, was in seiner Macht steht, um die Welt um sich herum und die seiner Nächsten ein kleines Stückchen zu verändern. Indem jeder einzelne versucht, sich selbst ein wenig zurück zu nehmen, um auch anderen die Möglichkeit zu geben, ein lebenswertes Leben zu führen. Ganz kleine Schritte werden zu großen Taten, wenn sie von uns allen gemeinsam unternommen werden. Und weil ich glaube, dass viele von euch nicht wissen, welche kleinen Schritte sie unternehmen können, um die Welt zu verändern, ja vielleicht auch nicht sicher sind, warum es überhaupt notwendig ist, dass jeder einzelne seinen Einfluss auf das Geschehen in unserer Welt geltend macht, darum schreibe ich dieses Weblog. Ich bin bereit meine Lebensweise zu überdenken und mein Handeln bewusster zu gestalten, damit ALLE Menschen auf der Erde ein würdiges Leben führen können. Ich glaube es ist genug für alle da - und ich bin bereit zu teilen. Wie steht’s mit dir?