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Hygienisch Schlafen (Teil 1)
von Sven Kobelt in GesundheitDen wichtigsten Dingen bringen wir ja oftmals die geringste Wertschätzung entgegen, vor allem wenn wir sie als selbstverständlich ansehen. Zu diesen Dingen gehört auch das Schlafen. Obwohl jeder aus eigener Erfahrung weiß, dass Schlafmangel auf Dauer nicht gut ist, beschränkt sich das Wissen über die gesundheitlichen Auswirkungen meist auf Hörensagen. Das mag auch daran liegen, dass Schlafstörungen und Schlaflosigkeit wie viele andere „softe“ Krankheiten in der Medizin noch nicht lange als ernst zu nehmendes Krankheitsbild betrachtet werden. In den letzten Jahren wurde der Wissenschaft vom Schlafen zunehmend mehr Aufmerksamkeit gewidmet, und die Forscher beginnen langsam, die komplexen Mechanismen des Schlafens besser zu verstehen. Pünktlich zum verschlafenen Wochenende möchte ich euch eine kurze Übersicht über aktuelle Erkenntnisse geben…
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Was genau während des Schlafens passiert und warum wir überhaupt einschlafen ist bis jetzt ein Rätsel. Wie in der Sendung Quarks & Co zu sehen war, lässt sich entgegen früherer Annahmen heute mit Sicherheit sagen, dass Schlafen alles andere als ein „todesähnlicher Zustand“ ist. So finden im menschlichen Körper während des Schlafens zahlreiche Vorgänge statt, die zum einen den Organismus direkt betreffen, also zum Beispiel die Verwertung von Nährstoffen oder die Stärkung des Immunsystems, aber zum anderen auch für Gehirn und Geist eine wichtige Rolle spielen. So vermutet man heute, dass vor allem das Gehirn einen tiefen Schlaf benötigt, um sich von den tagsüber aufgenommenen Informationen und Reizen zu erholen und dabei Gelerntes zu festigen.
Diese Phase der Regeneration und Erholung fehlt Menschen, die zu wenig schlafen. Aktuelle Studien haben gezeigt, dass Schlafmangel daher ganz unmittelbare Auswirkungen auf unseren Alltag haben kann. Dazu gehören in erster Linie Konzentrations- und Leistungsschwächen, Kopfschmerzen, Reizbarkeit sowie die Anfälligkeit für psychologische Krankheiten wie Depressionen. Dabei wirkt sich bereits kurzfristiger Schlafentzug vor allem auf unsere Aufnahmefähigkeit aus. Pressetext.at zu Folge versechsfacht sich beispielsweise die Unfallgefahr beim Autofahren durch Tagesmüdigkeit. Verlgeicht man die Wirkung von Übermüdung mit der von Alkohol, dann entspreche eine Nacht ohne Schlaf hinsichtlich der Reaktionszeit einem Alkoholgehalt von 0,8 Promille.
Hinzu kommt eine Schwächung unseres Immunsystems durch relativ kleine dauerhafte Schlafdefizite. Wie in einem anderen Artikel auf Pressetext.at berichtet, haben Forscher der Universität Pittsburgh in einer Studie mit 153 Probanden im Alter von 22 bis 55 Jahren herausgefunden, dass das Erkältungsrisiko für Menschen, die weniger als sieben Stunden pro Nacht schlafen, deutlich erhöht ist. So fasste die Zeitung der Universität zusammen, dass sich das Risiko einer Erkältung im Vergleich zu acht oder mehr Stunden Schlaf verdreifache. Von entscheidender Bedeutung war hierbei das Verhältnis zwischen der effektiven Schlafenszeit und der Zeit zwischen Hinlegen und Aufstehen. Im Vergleich zu den Teilnehmern die 98 % der Zeit schliefen, verfünffachte sich die Zahl der Erkrankungen bei denen, die nur 92 % schliefen. Das subjektive Empfinden der Probanden ließ keine Rückschlüsse auf die Ergebnisse zu.
Im zweiten Teil morgen: Wie jeder durch einfache Mittel der Schlaflosigkeit vorbeugen kann.