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Blick ins Ausland (KW 10)
von Sven Kobelt in Nachrichten, Blick ins AuslandDer Blick ins Ausland diese Woche zeigt, dass sich die Wirtschaftskrise zum einen überall auf der Welt auswirkt, die Folgen und Reaktionen im Einzelnen jedoch sehr unterschiedlich ausfallen. Zu den Themen diese Woche gehören: Rückbesinnung auf alte Werte und das Leben und Sterben der Wale.
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Rückbesinnung auf alte Werte
Dass nicht alle Amerikaner voll zurechnungsfähig sind, das dürfte jedem spätestens mit der zweiten Amtszeit von Bush jr. klar geworden sein. Vielleicht wollten viele ihren Fehler wieder gut machen, und haben deshalb bei der letzten Wahl voller Besonnenheit für Obama gestimmt. Mit einem allgemeinen Zugewinn an Intelligenz scheint es jedenfalls nichts zu tun zu haben. Denn nachdem die Nachfrage nach Fastfood in den letzten Jahren merklich zurückgegangen war, erfreuen sich laut Pressetext.at Fastfood-Restaurants in Zeiten der Rezession nun wieder größter Beliebtheit. Die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln sei dagegen rückläufig. Obwohl diese Entwicklung in Europa bisher noch nicht zu beobachten ist, bleibt zu bezweifeln, ob das an der Vernunft des Durchschnittseuropäers liegt. Während Fastfood in den USA vergleichsweise billig sei, ist der Gang zum goldenen M hier recht teuer und daher weniger attraktiv. Nichts desto trotz geht insgesamt leider auch bei uns der Trend immer mehr zu Fleisch- und Fertigwaren. Irgendwo muss man ja sparen - und wo geht das einfacher als bei der eigenen Gesundheit…
Leben und Sterben der Wale
Als Gesundheitsgefährdung sind auch die jüngsten Entwicklungen im krisengeschüttelten Island zu betrachten, jedoch nicht für uns Menschen sondern für Wale. Frei nach dem Motto "Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sich’s gänzlich ungeniert", hat die neue isländische Regierung die von der alten Regierung festgelegten hohen Walfangquoten entgegen aller Erwartungen bestätigt. Wie auf Pressetext.at berichtet, seien die großen Mengen an Walfleisch höchstwahrscheinlich vor allem für den Export bestimmt. Übrigens sind nicht nur die davon betroffenen Finnwale aus kommerziellen Gründen vom Aussterben bedroht. Ein ähnliches Drama spielt sich mit Haien ab, deren Flossen in manchen asiatischen Ländern als Delikatesse gelten. Doch leider haben Haifische noch weniger Lobby als Wale (siehe dazu auch www.sharkwater.de).
Selbst der Kampf gegen das Aussterben der Tiere führt manchmal zu höchst fragwürdigen Konsequenzen. Meist leiden dann ausgerechnet indigene Völker, bei denen die Fischerei oft lange Tradition hat. Wie jüngst im ARD Weltspiegel zu sehen war, passiert ähnliches derzeit vor der Küste Mexikos, wo versucht wird das Aussterben des Vaquitas, eines Kleinwals, zu verhindern. Neben den kommerziellen Fischern will man auch den indigenen Völkern der Region das Fischen verbieten. Dabei sind diese vermutlich am wenigsten verantwortlich für die Überfischung der Meere und das Sterben der Wale. Schon allein deshalb, weil sie zum einen eine absolute Minderheit darstellen und zum anderen weil sie keinen industriellen Fischfang betreiben. Doch diese Menschen haben wahrscheinlich ungefähr genau so viele Fürsprecher wie oben erwähnte Haie.
Fortsetzung folgt…